Rollatoren – 10 Fragen und Tipps zum Kauf!

Die mobile Gehhilfe hat eine rasante Entwicklung hingelegt. Heute gibt es eine Vielzahl von Modellen aus ganz unterschiedlichen Materialien, oft genug an die Bedürfnisse des Besitzers individuell angepasst. Der Rollator ist Gehhilfe, Sitzgelegenheit (mit oder ohne Rückenlehne) und Einkaufshilfe in Einem. Er legt den Grundstein dafür, dass viele Senioren ihren bisherigen Aktionsradius deutlich erweitern können.

Um aus dem riesigen, schier unüberschaubaren Angebot die Variante herauszufiltern, die Ihren Ansprüchen am besten genügt, haben wir hier 10 Fragen für Sie zusammengestellt die für einen Kauf entscheidend sind:

  1. Typ des Rollators: Welcher Rollatortyp eignet sich am besten für meine Bedürfnisse? Es gibt verschiedene Arten, wie Standard-Rollatoren, Rollatoren mit vier Rädern, dreirädrige Rollatoren und so weiter.
  2. Größe und Gewicht: Passt der Rollator zu meiner Körpergröße und -stärke? Ist er leicht genug, um ihn leicht zu transportieren?
  3. Handhabung und Komfort: Wie einfach ist der Rollator zu bedienen? Verfügt er über ergonomische Griffe und ist er leichtgängig?
  4. Sicherheitsmerkmale: Welche Sicherheitsmerkmale hat der Rollator? Beinhaltet er Bremsen, reflektierende Elemente für bessere Sichtbarkeit und Stabilität?
  5. Zusätzliche Funktionen: Hat der Rollator zusätzliche Funktionen wie einen Sitz, einen Korb oder eine Tasche für persönliche Gegenstände?
  6. Preis und Qualität: Wie viel kostet der Rollator und entspricht die Qualität dem Preis?
  7. Versicherung und Kostenerstattung: Übernimmt die Krankenversicherung einen Teil der Kosten? Gibt es eine Erstattung?
  8. Wartung und Ersatzteile: Wie wartungsintensiv ist der Rollator und wie leicht sind Ersatzteile zu beschaffen?
  9. Transport und Lagerung: Lässt sich der Rollator leicht zusammenklappen und transportieren?
  10. Bewertungen und Empfehlungen: Was sagen andere Benutzer über das Modell? Gibt es Empfehlungen von medizinischen Fachkräften?

Wofür soll der Rollator hauptsächlich eingesetzt werden?

Die meisten Rollatoren sind so konzipiert, dass sie sowohl in Innenräumen als auch draußen verwendet werden können. Gerade in kleinen Wohnungen ist mit schmalen Türbreiten zu rechnen. Das bedeutet, dass jene Rollatoren, die ausschließlich innen verwendet werden sollen, besonders schmal (maximale Breite 55 cm) gebaut sind und auch keine Sitzfläche beziehungsweise deren Höhenverstellbarkeit zur Verfügung stellen müssen.

Wohl aber ist ein Indoor-Rollator mit einem großen Tablett ausgestattet. Eine durchgehende Schiebestange ermöglicht es, den Rollator in der Wohnung mit nur einer Hand zu bewegen.

Auf der anderen Seite gibt es Rollatoren, die ausschließlich für den Außenbereich vorgesehen sind und ganz andere Anforderungen erfüllen sollen. Hier sind die Räder von entscheidender Bedeutung. Um gut auf unebenem, zum Teil kantigem Untergrund rollen zu können, müssen diese relativ weich und vor allem etwas größer sein.

Reifen mit Luftschlauch können allerdings auch mal wie ein Fahrrad von einer Reifenpanne betroffen sein. Vor allem große Vorderräder sind sehr praktisch bei der Überwindung von Hindernissen wie Bordsteinkanten, Steinen oder Ästen.

Gut bewährt hat sich ein gefederter Rahmen. Um auf längeren Wegen im Außenbereich hin und wieder eine Pause machen zu können, ist eine bequeme, breite Sitzfläche gegebenenfalls mit Rückengurt wichtig.

Achten Sie auf das Gewicht

Nicht selten muss der betagte Senior seinen Rollator ein kleines Stück anheben, um eine Kante oder ein paar Stufen zu überwinden. In dieser Situation kann sein Gewicht zu einer unüberwindlichen Hürde werden. Kassenübliche Standard-Rollatoren wiegen ungefähr 12 bis 14 Kilogramm, das ist viel. Deshalb wurden gezielt Leichtgewicht-Rollatoren aus Aluminium entwickelt, die mit 7 bis 8 Kilogramm deutlich handlicher sind und sich beispielsweise viel leichter in einen Kofferraum verladen lassen. Besonders leicht (weniger als 5 kg) und trotzdem sehr stabil sind die Varianten aus Carbon.

Auf die Höhe kommt es an

Bei der Auswahl eines Rollators sind vor allem zwei Angaben zu beachten. Da ist zum einen die Höhe der Handgriffe. Der Nutzer sollte sich dazu aufrecht hinstellen und die Arme locker hängen lassen. Ein anderer misst in diesem Moment den Abstand zwischen dem Boden und einem Handgelenk aus.

Die Handgriffe des Rollators sollten sich auf diese Höhe einstellen lassen. Zum anderen ist die Höhe der Sitzfläche zu betrachten. Bis zu einer Körpergröße von ungefähr 1,65 Meter ist eine Sitzhöhe von 50 bis 54 Zentimeter zu empfehlen. Größere Personen wählen besser eine Sitzflächenhöhe von 58 bis 62 Zentimeter.

Bei einem zu niedrig eingestellten Rollator kann der Nutzer nur gebeugt gehen mit der Folge, dass sein Schwerpunkt weit nach vorne verlagert ist. Dies erschwert die Überwindung von Hindernissen und erhöht die Sturzgefahr. Durch die Fehlhaltung werden zudem Rückenbeschwerden verstärkt. Außerdem werden die Handgelenke und Hände in Mitleidenschaft gezogen. Ist der Rollator jedoch zu hoch eingestellt, kann er nur wie ein Einkaufswagen geschoben werden und stellt keinerlei Stütze mehr dar.

Es gibt Belastungsgrenzen

Beleibte Personen, die im Winter auch noch warm eingepackt sind, erreichen ein hohes Gewicht. Berücksichtigen Sie dies gegebenenfalls beim Kauf eines Rollators, auf dessen technischem Datenblatt auch eine Belastungsgrenze angegeben ist.

Rollator auf Rezept

Die Gehhilfe ist im Hilfsmittelverzeichnis der gesetzlichen Krankenkassen gelistet. Bei Vorlage eines Rezepts wird die Anschaffung eines Rollators daher von der Kasse bezuschusst. Privatversicherte Personen können bei ihrer Kasse die Rechnung einreichen, die meistens weitgehend übernommen wird, wenn der Rollator über eine Hilfsmittelnummer (siehe technisches Datenblatt) verfügt.